Was passiert bei Stress im Körper?

Seit Urzeiten schützt uns ein schlauer Mechanismus vor Gefahren, indem er uns für kurze Zeit zu Höchstleistungen befähigt.

Unsere Vorfahren waren durch diesen Mechanismus in der Lage bei Bedrohung zu kämpfen oder zu fliehen.

In bedrohlichen Situationen senden bestimmte Bereiche unseres Gehirns Signale an die Nebennieren, die daraufhin Stresshormone freisetzen, wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol.

Das Herz beginnt schneller zu schlagen, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an, wir sind hochkonzentriert, die Darmtätigkeit verlangsamt sich.

Ist die Gefahr vorbei, registrieren bestimmte Zellen im Gehirn den erhöhten Kortisolspiegel und unterbrechen die Signalkette. Es wird kein Kortisol mehr ausgeschüttet, die Abläufe im Körper normalisieren sich.  Dabei ist zu beachten, dass diese Normalisierung über einen längeren Zeitraum geschieht. Das heißt der Körper braucht Zeit, um sich zu regenerieren, die sogenannte Entspannungsphase.

Haben wir diese Entspannungsphase nicht und stehen langanhaltend unter psychischem Druck, reagieren diese „Kortisolfühler“ im Gehirn  nicht mehr auf die Kortisolmoleküle.

Dadurch befinden sich ständig hohe Kortisolmengen im Blutkreislauf und verändern z.B. die Zusammensetzung des Immunsystems. Erreger breiten sich leichter im Körper aus, sogar körpereigene Immunzellen attackieren den Körper und lösen chron. Entzündungen aus.

Wissenschaftler können heute nachweisen, dass diese Immunzellen bestimmte Proteine und freie Radikale produzieren, die die Erbsubstanz DNS schädigen und zu gefährlichen Mutationen von Körperzellen führen können. Somit trägt Dauerstress und die damit veränderte Immunabwehr, vermutlich auch zur Entstehung  von Krebs bei.

Die gesamte Muskulatur, so auch das Herz, bleiben bei Dauerstress in einer Anspannungssituation. Wir spüren dies als Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Verdauungsprobleme, Zähneknirschen und in Extremfällen als Herzinfarkt.

Das Gehirn verändert sich unter Dauerstress, Hirnzellen und –Verbindungen sterben ab (können sich aber wieder bilden). Das Burnoutrisiko steigt rapide an.

Auch Schlaganfälle können ein Resultat von Dauerstress sein.

Stressanzeichen sind: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, nicht organisch bedingte Herzbeschwerden, Magenschmerzen, Unkonzentriertheit, Gereiztheit, Verspannungen, Durchfall, Allergien, Verkrampfungen, Erschöpfung bis hin zum Burnout, Depression.

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